Stadt: Freiburg

Frist: 2016-06-20

Beginn: 2017-03-30

Ende: 2017-04-01

URL: http://www.unifr.ch/mh/de/research/die-figur-des-dichter-arztes

Kolloquium organisiert im Rahmen des Projekt des Schweizerischen Nationalfond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) « Die Figur des Dichter-Arztes (XX.-XXI. Jht.) : eine Neukonfiguration der Wissensformen » (Universität Freiburg, Schweiz).

Verantwortliche : Alexander Wenger, Julien Knebusch, Martina Diaz, Thomas Augais (Univ. de Fribourg)

Dieses Kolloquium, das im Rahmen des SNF-Projekts « Die Figur des Dichter-Arztes (XX.-XXI. Jht) : eine Neukonfiguration der Wissensformen » organisiert wird, wird vom 30. März bis zum 1. April 2017 in der Universität Freiburg stattfinden. Diese Veranstaltung soll neue Erkenntnisse bringen, anhand derer gezeigt wird, dass trotz Rückgang der « wissenschaftlichen Poesie » der Dialog zwischen Dichtung (Poesie) und Medizin nicht nur verstärkt und ununterbrochen nach 1900 fortgeführt wurde, sondern zu neuen Erkenntnissen geführt hat. Es geht nicht nur darum, neuartige Wege des Dialogs zwischen Poeten und Medizinern in einer Zeit zu erforschen, die nicht nur von der Zersplitterung der Ästhetik sondern auch von einer einzigartigen Beschleunigung des Fortschritts in der biomedizinischen Wissenschaft (Biologie, Molekularmedizin, Genmedizin, Neurosciences) gekennzeichnet ist. Dieser Dialog baut auf der Figur des Dichter-Mediziners. Er kann folgende Ausrichtungen involvieren:

  1. 1 Anerkannte Dichter, die auch eine medizinische Kultur haben, unabhängig davon, ob sie die Medizin praktizieren, wie Segalen, Benn, Duhamel, Gaspar, Williams, Métellus oder ob die teilweise Medizin studiert haben, wie Aragon, Breton oder Michaux.
  2. 2 Anerkannte Dichter, die enge intellektuelle Beziehungen zu der Medizin und ihren Akteuren unterhalten, wie Supervielle, Valéry oder Claudel oder Ärzte, die eine besondere Beziehung zur Poesie haben, wie Mondor und Alajouanine.
  3. 3 Ärzte, die zusätzlich zu ihrer beruflichen Tätigkeit ein dichterisches Werk erarbeiten, das vom literarischen Kanon anerkannt oder nicht anerkannt wird.

Es geht darum, die Bildung eines dichterischen und medizinischen Wissens auf eine konkrete Weise anzusprechen und zwar durch das Lesen der Werke, Studieren der Lebenswege und der Orte und Netzwerke von Dichter-Ärzten im XX. und XXI. Jht.

Das Kolloquium wird zur Erarbeitung einer Kartographie beitragen, mit der Zeiten der Herauskristallisierung oder der Lockerung der Beziehungen zwischen Poesie und Medizin aufgrund von äusseren Faktoren wie Kriegszuständen oder gewissen bedeutsamen Entwicklungen des biomedizinischen Paradigmas beleuchtet werden können.

Die Vorträge könnten folgende Aspekte behandeln :

  • Die Figur des Dichter-Arztes, zwischen medizinischer und literarischer Kultur : Komplementarität ? Spannungen ? Position des Sprechers und Analyse der Rezension.
  • Panorama der Beziehungen zwischen Poesie und biomedizinischem Fortschritt im XX. und XXI. Jht., insbesondere in Kriegszeiten, in einer post-kolonialen Zeit oder zur Zeit gewisser bedeutsamer Entwicklungen des biomedizinischen Paradigmas (genetischer Code, Neurosciences).
  • Die Figur des Dichter-Arztes in den Netzwerken und Institutionen: internationale Kongresse, Verbände, Akademien, Labors, medizinisch-literarische Zeitschriften… Entwicklungen seit 1900.
  • Kulturelle Transfers zwischen Medizin und Poesie: ethische, pädagogische, wissenschaftliche, heuristische Aspekte…
  • Therapeutische Dimension des literarischen Werkes (insbesondere im Bezug auf traumatische Zustände).

Vortragsvorschläge (mit Titel und einer Zusammenfassung von 15 bis 20 Zeilen, zusammen mit einer Bio-Bibliographie einer halben Seite) sollten bis spätestens zum 20. Juni 2016 an Martina Diaz (martina.diaz@unifr.ch) und Thomas Augais (thomas.augais@unifr.ch) geschickt werden. Die Beiträge (25 Minuten) werden in französisch (oder eventuell in englisch oder deutsch) gehalten.

Wissenschaftliches Komitee:

  • Thomas Hugh Crawford, Professor of Science, Technology, and Culture, Georgia Institute of Technology.
  • Thomas Hunkeler, Professeur à l’Université de Fribourg, Président de l’Association Suisse de Littérature Générale et Comparée.
  • Danièle Leclair, Maître de conférences, Université Paris Descartes et UMR Thalim – CNRS / Université Sorbonne nouvelle.
  • Hugues Marchal, Professeur de littérature française à l’Université de Bâle.
  • François-Bernard Michel, Professeur (H) de Clinique du CHU de Montpellier, Président (H) de l’Académie Nationale de Médecine et de l’Académie des Beaux-Arts de l’InstÈitut de France.
  • Muriel Pic, Professeure de littérature française à l’Université de Berne.
  • Alain Schaffner, Professeur de littérature française à la Sorbonne Nouvelle, Directeur de l’UMR THALIM.
  • Florian Steger, Universitätsprofessor und Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
  • Emmanuel Venet, Psychiater und Schrifsteller.

Beitrag von: Julien Knebusch

Redaktion: Christof Schöch