Stadt: Potsdam

Frist: 2014-05-01

Beginn: 2014-08-26

Ende: 2014-08-30

URL: http://romanistik2014.wordpress.com/

Erstmalig findet in diesem Jahr die literaturwissenschaftliche Sommerschule des Deutschen Romanistenverbandes statt. Sie wird 2014 von RomanistInnen der Universitäten Halle-Wittenberg, Köln und Potsdam in Zusammenarbeit mit dem DRV ausgerichtet. Unter dem Titel „Romanistik in Bewegung“ ist die Potsdamer Sommerschule die Auftaktveranstaltung zu einer Reihe von DRV Sommerschulen, die nach dem Motto „Vom Nachwuchs für den Nachwuchs“ fortan im jährlichen Bewerbungsverfahren zu unterschiedlichen Themen durchgeführt werden können.

Die Frage nach dem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Selbstverständnis ist in den vergangenen Jahren innerhalb der Romanistik, hinsichtlich der Literaturwissenschaft allgemein und mit Bezug auf die Geisteswissenschaften im Ganzen gestellt worden. Diverse Prozesse inner- und außerhalb des wissenschaftlichen Feldes sorgen für eine kontinuierliche und fundamentale Veränderung der Bedingungen und Möglichkeiten der weltweiten Wissensproduktion und –rezeption.

Innerhalb dieses zunehmend multipolaren Gefüges sieht sich auch und gerade die Romanistik nachdrücklich mit der Notwendigkeit konfrontiert, über die eigene Verfasstheit zu reflektieren.

Wenngleich hinsichtlich dieser Problematik in den vergangenen rund fünfzehn Jahren bereits diverse Debatten geführt und Positionen entwickelt wurden, ist dieser Prozess noch keineswegs abgeschlossen. Vielmehr scheinen die aufgeworfenen Fragen in ihrer Relevanz, gerade für den wissenschaftlichen Nachwuchs, eher noch zuzunehmen. Daher möchte die Sommerschule ein Forum schaffen, um sich diesen Fragen aus ausgewählten Perspektiven zu nähern.

Das im Titel angeführte Moment der Bewegung soll sowohl in zeitlicher wie in räumlicher Dimension verstanden werden. Zeitlich gerät somit einerseits die historische wie epistemologische Herkunft des Fachse in den Blick, andererseits die möglichen Zukünfte, die sich angesichts gegenwärtiger Diskussionen und Konstellationen zwischen Forschungsinteressen, wissenschaftspolitischen Erwägungen und gesellschaftlichen Anforderungen eröffnen. Räumlich verweist die Bewegung auf die Auseinandersetzung mit der Romania als globalisiertem Wissensraum und dieser wiederum auf seine eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die Arbeit an diesen Themen wird in drei verschiedenen Sektionen stattfinden: Herkünfte (1), Zukünfte (2), Theorie in Bewegung (3)

Bewerbung:
Die Bewerbung erfolgt für eine bestimmte Sektion und die Teilnahme ist obligatorisch mit einem eigenen Vortrag (20 Minuten) verbunden. Aufgerufen zur Teilnahme sind MasterstudentInnen, DoktorandInnen und Postdocs; ausdrücklich werden auch fächerübergreifende Projekte bzw. VertreterInnen aus anderen Disziplinen zur Bewerbung aufgefordert. Die Tagungs- und Vortragssprache ist Deutsch.
Die Teilnahme ist kostenlos. Teilnehmer, die nicht aus der Region Berlin/Brandenburg kommen, werden finanziell bezuschusst.

Mit der Bewerbung einzureichen sind:
1) eine kurze Zusammenfassung des geplanten eigenen Beitrags
2) tabellarisches CV mit Kontaktdaten
3) ein kurzes Motivationsschreiben, in dem bitte folgende Fragen beantwortet werden:

- Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen Ihrem Vortragsthema und der Sektion, für die Sie sich bewerben?
- Steht ihr Beitrag im Zusammenhang mit einem größeren Forschungsprojekt (nicht obligatorisch)?

(Zusammenfassung + Motivationsschreiben insgesamt ca. 5000 Zeichen)
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 1. Mai 2014 ausschließlich per E-Mail an: romanistik2014@gmail.com
Betreff der E-Mail nach dem Muster: „Bewerbung Teilnahme Sektion [Nummer] Vorname Name“
Es ist geplant, dass ausgewählte Beiträge nach Abschluss der Veranstaltung veröffentlicht werden sollen.

Sektion 1: Herkünfte

In dieser Sektion sind Bewerbungen von TeilnehmerInnen mit fachgeschichtlichen Interessen im engeren wie im weiteren Sinne willkommen. Anknüpfungspunkte wären zum Beispiel:

- institutionsgeschichtliche Beiträge
- Projekte zu ideengeschichtlichen Zusammenhängen
- Relektüren der Werke relevanter FachvertreterInnendie Bedeutung kanonischer Texte der Romanistik
- historische Rezeption der ‚deutschen’ Romanistik in der Romania
- Geschichte der Romanistik in der DDR

Sektion 2: Zukünfte

TeilnehmerInnen an dieser Sektion sollten bevorzugt Projekte einbringen, welche der dynamisierten Kartierung der Romania am Beginn des 21. Jahrhunderts Rechnung tragen. Mögliche Anknüpfungspunkte sind:

- das Spannungsfeld zwischen National- und Weltliteratur
- Reiseliteraturen der Romania zwischen 16. und 21. Jahrhundert
- die Reflexion von Migrations- und Wissensbewegungen zwischen den Kontinenten
- Literaturen vielkultureller Räume
- Transarealität
- Europa und Romania/Latinität im Kontext der europäischen Integration

Sektion 3: Theorie in Bewegung

In dieser Sektion soll es schwerpunktmäßig um theoretische Fragestellungen gehen, die im Zusammenhang mit Arbeiten in den oben genannten Bereichen auftreten können. Anders formuliert: Mit einer Veränderung der Perspektiven der Romanistik muss auch eine Arbeit am theoretischen Instrumentarium des Faches im Kontext geistes- und sozialwissenschaftlicher Debatten weiter geführt werden.

Diskutiert werden können:
- Fragen zur Theorie einschlägiger Gattungen wie dem Reisebericht oder dem Reisetagebuch
- Theorien zur Übersetzung zwischen Sprachen- und Textsorten
- Raumtheoretische Fragen mit Blick auf Bewegungsmomente
- Fragen zu postkolonialer Theoriebildung
- Konzepte kultureller Begegnung und Transferprozesse
- Literaturen der Romania im Zeichen des Anthropozäns
- Fragen zum Verhältnis aktueller romanistischer Forschung zu den Digital Humanities

Kontakt: romanistik2014@gmail.com

Autor/Quelle: Marie-Therese Mäder, Hsozkult, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=24380.

Beitrag von: Christof Schöch

Redaktion: Christof Schöch