Die Kampagne El derecho de voz(s) der Fundación Círculo de estudios culturales y políticos in aus Bogotá möchte die Rechte von Frauen* und LSBTiQ*-Personen stärken, die Opfer von sexuellen und sexualisierten Gewalterfahrungen während des mehr als 50 Jahre andauernden bewaffneten Konflikts im Kolumbien wurden.

Die Foto-Porträt-Ausstellung Derecho de voz(s). (Dein) Recht auf Stimme ist Teil der Kampagne, die auf sexualisierte und sexuelle Gewalt als lokales und globales Unrecht hinwiesen will. Der Fotograf Ricardo Pinzón Hidalgo hat 16 Schwarz-Weiß-Porträts von Frauen und LGBTQI*-Personen angefertigt. 16 persönlichen Auseinandersetzungen mit Gewalterfahrungen innerhalb des Konfliktes, der die Geschichte Kolumbiens blutig gefärbt hat, wird eine Stimme gegeben.

Jede Fotografie wird von der Stimme, einer eigenen Erzählung, des jeweiligen Opfers begleitet. Sie zeigen auf, dass es ihr Recht ist, die Gewalt auszusprechen und anzuklagen. Die Ausstellung erzählt somit nicht nur von Gewalt, sondern von einer Hoffnung, einer Wende hin zur Selbsterzählung, die die Opfer nicht mehr primär als Opfer begreift, sondern sie zu Akteur*innen ihrer eigenen Befreiung werden lässt. Oftmals durch Unkenntnis der eigenen Rechte, Scham oder öffentliche Ignoranz verstummt, verschaffen Kampagne und Ausstellung den geschädigten Personen Zugang zu Gerechtigkeit, Sichtbarkeit und Öffentlichkeit sowie zur Wiedererlangung sozialen Rückhalts. Derecho de voz(s) lässt Bilder sprechen und verleiht gleichsam eine neue Stimme, das Erlebte zu artikulieren. Die Ausstellung kämpft für die gesamtgesellschaftliche Anerkennung sexualisierter Gewalt als Verstoß gegen die Menschenrechte und ihre Ahndung als Straftat auch außerhalb der spezifischen Situation in Kolumbien.

Die Rostocker Ausstellung ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Gender / Queer AG und den Instituten für Romanistik der Universität Rostock und Leipzig, der Gleichstellungsbeauftragten der Hansestadt Rostock und dem Peter-Weiss-Haus e.V. Unterstützt wird die Ausstellung von der Gleichstellungsbeauftragen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und dem AStA der Universität Rostock.

Wir danken ganz besonders den Initiator*innen der Leipziger und Madrider Ausstellung, Britta Borrego (LAG Queeres Netzwerk Sachsen Dresden), Hernando Gómez Prada (Género, Estética y Cultura Audiovisual, Universidad Complutense de Madrid), Prof. Dr. Christiana Neveling (Universität Leipzig), Dr. Tanja Schwan (Universität Leipzig), für die inspirierende Zusammenarbeit.

Ausstellungszeiträume:

Foyer des Rathauses der Hansestadt Rostock, 06.03-10.03.2017
Peter-Weiss-Haus, 11.03.-07.04.2017

Termine:

Ausstellungseröffnung 06.03.2017, 19 Uhr, Foyer des Rathauses der Hansestadt Rostock (Neuer Markt 1, 18055 Rostock)

Grußworte

Dr. Wolfgang Nitzsche (Präsident der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock)
Brigitte Thielk (Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Rostock)
Prof. Dr. Wolfgang Schareck (Rektor der Universität Rostock)

Einführung durch die Kurator*innen

Hernando Gómez Prada (Universidad Complutense de Madrid)
„Von der Verpflichtung zuzuhören“ (in englischer Sprache)

Britta Borrego (LAG Queeres Netzwerk Sachsen Dresden)
„Wissen und Handeln: Zur Relevanz der Ausstellung“

Prof. Dr. Christiane Neveling (Universität Leipzig)
„Ich nehme diese Geschichte jetzt selbst in die Hand und erzähle das.“

Dr. Tanja Schwan (Universität Leipzig)
„Auf das Opfer darf keiner sich berufen.“ Überlegungen in Anbetracht der Bilder einer Ausstellung.

Christoph Behrens (Universität Rostock)
„Frauen*stimmen zum Internationalen Frauen*tag“

Plenarvortrag

Sandra Hettmann (HU Berlin)
„Frauen*opfer, Frauen*rechte, Frauen*stimmen in Lateinamerika“

Politischer Donnerstag (PolDo) 16.03.2018, 19 Uhr, Peter-Weiss-Haus (Doberaner Str. 21, 18057 Rostock)

Christoph Behrens (Gender / Queer AG der Universität Rostock) / María Teresa Laorden Albondea (Romanistik, Universität Rostock)

Vortrag, Vorführung und Gespräch zu Entstehung und Konzept der Kampagne und Ausstellung. Verbunden ist der PolDo mit der Vorführung einer kurzen Dokumentation zur Ausstellung und einem Skype-Gespräch mit den Aktivist*innen der gleichnamigen Kampagne aus Kolumbien.

Finissage, 07.04.2017, 19 Uhr, Peter-Weiss-Haus (Doberaner Str. 21, 18057 Rostock)

Beitrag von: Unbekannte Person

Redaktion: Christof Schöch