Bilder sichtbar machen. Visualität in Philosophie, Literatur, Film und Bildender Kunst
Stadt: München
Beginn: 2017-05-05
Ende: 2017-05-06
Doktoranden-Workshop am 5. und 6. Mai 2017 an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Wie bezeichnen Bilder, wie werden sie lesbar? Wie evozieren, wie erschreiben Texte Visualität? Der Workshop nähert sich diesen für die Relation zwischen dem Gegenstand und seinem Gegenüber grundlegenden Prozessen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven und will einzelne Arbeiten aus Film und Bildender Kunst sowie literarische und philosophische Texte überwiegend des 20. Jahrhunderts in genauer Analyse auf ihre Struktur und die sich daraus ergebenden theoretischen Implikationen hin befragen.
Visualität ist hier verstanden als Prozess des Sichtbarwerdens, als Phänomen zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Um dieses genauer zu konturieren, sollen Konzeptionen von Text und Bild eingesetzt werden, die diese in ihren Brüchen, ihren dialektischen Bewegungen, ihrer gegenseitigen Durchdringung begreifen – als Diskursschnittstellen, in ihrer politischen Dimension, ihrer Konstruktion von Räumen und Emotionen. Erkennbar werden sollen komplexe Verweisungssysteme, die sich jeweils unterschiedlich ausgestalten, ihre eigenen Ordnungen bilden, die ausgreifen und Einschreibungen erfahren. So sollen auch die vielfältigen Verbindungslinien zwischen Philosophie, Film, Literatur, Photographie und Malerei in den Vorträgen und über sie hinweg nachgezeichnet werden.
Programm
Freitag, 5. Mai 2017
09.30 – 09.45 Katharina Rajabi (München) & Katharina Simon (München): Einführung
09.45 – 10.30 Karin Janker (München): Ver-quere Räumlichkeit: Die Topologie der Filmstadt Berlin in Salomo Friedlaenders Graue Magie
10.30 – 11.15 Ann-Christin Eikenbusch (Mainz): Bilderbeschwörung. Zur Reanimation des Weimarer Kinos in Lotte H. Eisners Die dämonische Leinwand
11.15 – 11.30 Kaffeepause
11.30 – 12.15 Susanna Zellini (Padova/Stuttgart): „In Bildern zu denken und in Begriffen zu malen.“ Benjamin, Adorno und die Denkbilder
12.15 – 13.00 Sarah Stoll (München): Chiffrierte Schriften: Klees écriture, Kafkas Gekritzel. Medienphilosophie nach Adorno
13.00 – 14.15 Mittagspause
14.15 – 15.00 Katharina Rajabi (München): Metempsychosis. Zur Photographie in James Joyces Ulysses
15.00 – 15.45 Sakine Weikert (Berlin): Visuelles Erzählen in Teju Coles Blind Spot. Sprache, Fotografie, Malerei
15.45 – 16.30 Helmer Stoel: Bild und Erkenntnis. Die Frage der Darstellung bei Benjamin, Kracauer und Adorno
16.30 – 17.30 Kaffeepause
17.30 – 19.00 Seminarsitzung für die Vortragenden (Raum M 201)
(Interessierte fortgeschrittene Studierende und Doktoranden sind nach Anmeldung per Email ebenfalls herzlich eingeladen, die Textgrundlage wird ihnen dann zur Verfügung gestellt. Kontakt: katharina.rajabi@germanistik.uni-muenchen.de und katharina.simon@campus.lmu.de)
Samstag, 6. Mai 2017
09.30 – 10.15 Marit Heuß (Leipzig): „Grenze der Erfahrung“ – Mentale Bilder in Handkes früher Prosa
10.15 – 11.00 Christian Frühm (München): Verwüstung. Zur Ikonoklastik des Denkens bei Gilles Deleuze
11.00 – 11.15 Kaffeepause
11.15 – 12.00 Sophie König (Hamburg): Das Triptychon als literarische Form: Bildanordnung und Textgefüge in W. G. Sebalds Nach der Natur
12.00 – 13.15 Mittagspause
13.15 – 14.00 Katharina Simon (München): An Stelle von… Marguerite Duras’ unsichtbare und unerzählte Geschichten
14.00 – 14.45 Iris Fraueneder (Wien): Filmische Arbeit an der Unverfügbarkeit von Bildern bei Joana Hadjithomas und Khalil Joreige
14.45 – 15.00 Kaffeepause
15.00 – 15.45 Elke Haarer (Erlangen-Nürnberg): Ding oder Zeichen? Überlegungen zur Materialität in den Werken Monika Baers
15.45 – 16.30 Jakob Gehlen (Berlin): Das „Maschinen-Monster“ überschreiben. Lee Millers Fotografien in Hitlers Privaträumen
16.30 – 17.00 Abschlussdiskussion
Veranstaltungsort (so nicht anders angegeben): Geschwister-Scholl-Platz 1 (Hauptgebäude), Raum M 203
Beitrag von: Katharina Simon
Redaktion: Christof Schöch