Seit einigen Jahren finden Begriffe wie „Transnationalität” und „transnationale Literatur(en)” immer häufiger in literatur- und kulturwissenschaftlichen Zusammenhängen Verwendung. Transnationale Literaturen sind Literaturen, welche implizit oder explizit nationalstaatliche und nationalsprachige Grenzen überschreiten. Doch tendiert in einer Zeit beschleunigter Globalisierung nicht jede Literatur zum Trans- oder Postnationalen? Spielen die jüngst wiedererstarkenden Nationalismen in dieser Hinsicht eine Rolle? Welche Definition müssen wir dem Begriff der Transnationalität zugrunde legen, damit er als sinnvolles literatur- und kulturwissenschaftliches Werkzeug dienen kann? Die Tagung möchte einen interdisziplinären Dialog zwischen Anglistik und Romanistik zum Begriff der Transnationalität anstoßen.

Programm:

15. September

10.00 – Eröffnung

10.30 – 12.15

Gesine Müller (Köln): Karibische Literaturen und ihre weltliterarische Herausforderung

Lucia Krämer (Passau): Transnationalität als Verlegerstrategie: Eine Betrachtung transnationaler Literatur jenseits des Paradigmas der Postcolonial Studies

14.00 – 15.45

Susanne Gehrmann (Berlin): Afropolis und Afropéa als transnationale literarische Räume

Kai Wiegandt (Berlin): Transnationale Migrationsliteratur als ‚Weltliteratur’

16.15 – 18.00

Thomas Hunkeler (Freiburg, Schweiz): French Global: neue Literaturgeschichte und alte Dämonen

Iulia Dondorici (Berlin): Transnationale Avantgarden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Die Zeitschriften Légitime Défense (1932), Tropiques (1941-1945) und Integral (1925-1928)

16. September

10.30 – 12.15

Cecile Sandten (Chemnitz): „There can be no such thing as a ‚no peeing section’ in the global swimming pool”: ‚Transnationale Literatur’ – ein misslungener Paradigmenwechsel in den Anglophonen Literaturen?

Hélène Thierard (Berlin): Transnational oder global? Zum Potenzial beider Kategorien bei der Untersuchung mehrsprachiger Literaturen

14.00 – 15.45

Dirk Wiemann (Potsdam): Lücken der Repräsentation – repräsentative Lücken: Zur Unvollständigkeit des Welt-Raums in der heutigen Weltliteratur

Lukas Lammers (Erlangen-Nürnberg): Horizonte der Geschichte: Der historische Roman und transnationale Erinnerung

16.15 – 17.00

Cordula Lemke (Berlin): Precariously Transnational: Teju Cole’s Everyday is for the Thief

17.00 – Abschluss

Beitrag von: Iulia Dondorici

Redaktion: Marcel Schmitt