Stadt: Paris, Frankreich

Frist: 2018-07-16

Beginn: 2018-10-01

Ende: 2018-07-06

URL: https://dhdhi.hypotheses.org/3257

Ort: Deutsches Historisches Institut, Paris
Datum: 1.10.2018 (14h00) bis 5.10.2018 (13h00)
Einreichungsfrist Bewerbungen: Verlängerung bis zum 16. Juli 2018! 30. Juni 2018 (eine PDF-Datei)
Mail Infos und Bewerbungen: defr.dh.masterclass[at]gmail.com
hashtag: #dhmasterclass

Organisiert von: Anne Baillot, Mareike König, Marie Puren

Mit finanzieller Förderung der Deutsch-Französischen Hochschule.

Die zweite deutsch-französische Master Class in Digital Humanities am Deutschen Historischen Institut Paris vom 1. bis 5.10.2018 widmet sich der digitalen Bereitstellung, Edition und Analyse von autobiographischen Quellen (Briefe und Tagebücher) aus Kriegen, mit Schwerpunkt auf den Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts, in denen Deutschland und Frankreich als Feinde aufeinander trafen. Expert/innen erläutern methodische Aspekte und Standards in den Bereichen Transkription, Annotation, Erschließung und Online-Präsentation von autobiographischen Quellen. Der Schwerpunkt liegt auf dem praktischen Einüben dieser digitalen Methoden, auf ihrer kritischen Reflexion sowie auf einem deutsch-französischen Transfer in diesen Bereichen. Teilnehmer/innen erhalten die Möglichkeit, eigene Forschungsprojekte vorzustellen und an diesen weiterzuarbeiten.

Die Ziele der Master Class sind:

  • digitale Möglichkeiten der Arbeit an autobiographischen Texten aus Kriegen auszuloten, wie z.B. die digital gestützte Bereitstellung und Analyse von Quellen (Volltexterfassung, XML/TEI-Auszeichnung, Auszeichnung mit Named Entity Recognition) und damit eine methodische Grundlage zu vermitteln, anhand derer originale Quellenbestände synchron und diachron untersucht werden können. So lassen sich zentrale Thesen der aktuellen Historiographie wie die Totalisierung des Krieges oder die Kluft zwischen offiziellem und privatem Diskurs bei Feindbegegnungen anhand von neuen Korpora und Methoden überprüfen.
  • die Vermittlung von Geschichte in die interessierte Öffentlichkeit hinein mit Methoden der Public History (Webdesign, Soziale Medien, Einbindung von Kulturerbeeinrichtungen, Geschichtsdidaktik);
  • NachwuchswissenschaftlerInnen für Fragen der Standards und der digitalen Best Practices etwa im Bereich der Interoperabilität von Daten zu sensibilisieren, miteinander in Kontakt zu bringen und einen deutsch-französischen Transfer in diesem Bereich zu leisten.

Für die inhaltliche Auswertung wird das enge Zusammenspiel analog-hermeneutischer und digitaler Methoden vermittelt und erprobt, die abwechselnd auf ein Korpus angewendet und angepasst werden. Neben der Vermittlung eines klar umrissenen digitalen Workflows gilt es, zum Einsatz neuer digitaler Methoden, aber auch zur kritischen Reflektion ihres Einsatzes sowie zum Austausch und Transfer französischer und deutscher methodischer Ansätze und Tools anzuregen. Für Donnerstag Abend ist eine öffentliche Keynote von Dr. Franziska Heimburger, Paris, vorgesehen. Am letzten Tag soll gemeinsam ein Best Practice-Leitfaden für digitale Editionsworkflows bei der Analyse autobiographischer Quellen erarbeitet werden, der im Rahmen der Standardization Survival Kit des europäischen H2020-Projekts PARTHENOS veröffentlicht wird.
Ablauf

Die Veranstaltung erstreckt sich über fünf Tage, die jeweils einen eigenen klar umrissenen Themenschwerpunkt haben. Fachspezialist/innen bieten jeden Tag einen einleitenden Vortrag an. Abgesehen davon wird es jedoch keine vorbereiteten Vorträge geben. Vielmehr wird in einem THATcamp-ähnlichen Format vor Ort gemeinsam über Programm und Ablauf entschieden. Die Gruppe hat große Freiheit in der Gestaltung der Sitzungsabläufe. Der Schwerpunkt liegt auf Austausch und Diskussion. Den 20 Nachwuchswissenschaftler/innen stehen drei Räume zur Gruppenarbeit zur Verfügung. Gemeinsam mit den eingeladenen Expert/innen können sie den Fragen nachgehen, die sich im Rahmen des für den jeweiligen Tag geplanten Themas stellen. Es gibt ausreichend Zeit für die kollaborative Arbeit an den eigenen Daten. Abends werden Ergebnisse im Plenum diskutiert. Die mit der Master Class zusammenhängende Dokumentation von Ergebnissen (insbes. Blogbeiträge) können wie bei der ersten Master Class auf den beiden Digital Humanities-Blogs des DHIP (deutsch und französisch) veröffentlicht werden.

Themen

  • Digitale Edition: Besonderheit von autobiographischen Quellen; Automatisierte Handschriftenerkennung mit Transkribus und OCR-Bearbeitung (Rohtext); Fragen von Qualitätsstandards, Preprocessing und bereits im Frühstadium digitaler Projekte durch Fragestellung und Erst-Algorithmen vorbedingte Ergebnisse; Forschungsdatenmanagement und Langzeitarchivierung;
  • Umwandlung der Rohdaten in TEI/XML: Automatisierte Umwandlung von Texten
  • Anreichern/annotieren: Verknüpfung des Textes mit Normdaten, national (z.B. GND) und international (VIAF); Thesauri; Named Entity Recognition;
  • Weboberfläche und Public History: Editionen für die Publikation vorbereiten; Grundlagen der Verbreitung von Forschungsergebnissen in die interessierte Öffentlichkeit.

Teilnahme- und Bewerbungsbedingungen

Die Master Class in Digital Humanities richtet sich an je zehn deutsche und französische Nachwuchswissenschaftler/innen (Doktorand/innen, Postdocs), aber auch Masterstudierende, die digitale Editionsprojekte autobiographischer Quellen aus deutsche-französischen Kriegen durchführen oder an solchen aktiv beteiligt sind. Bewerbungen aus anderen Ländern sind ebenso willkommen, wenn die Sprachkompetenzen (Deutsch, Französisch oder Englisch auf Muttersprachenniveau) und die wissenschaftlichen Voraussetzungen vorhanden sind.

Als Bewerbungsunterlagen sind einzureichen (auf Französisch oder Deutsch): Motivationsschreiben (1 S. max.), Beschreibung des Forschungsprojekts (2 S. max), tabellarischer Lebenslauf (1 S. max.). Auswahlkriterien sind erste Erfahrungen mit digitalen Editionen; Exzellenz des eigenen Forschungsprojekts; Interesse an digitalen Methoden; Bereitschaft, die eigenen Daten für die kollaborative Arbeit daran freizugeben.

Die Teilnehmer/innen verpflichten sich während der kompletten Woche an der Master Class teilzunehmen (Beginn am Montag um 14h, Ende am Freitag um 13h). Ihre Reise nach Paris buchen und bezahlen Sie zunächst selbst. Wir erstatten die tatsächlich entstandenen Kosten für Reise (Zugfahrt 2. Klasse) und Übernachtung (bis max. 80,- Euro pro Nacht) nach Vorlage der Originalbelege bis insgesamt 400,- Euro (Anreise aus dem Ausland) bzw. bis zu 200,- Euro (Anreise aus Frankreich, außerhalb von Paris).

Einreichungsfrist Bewerbungen: Verlängerung bis zum 16. Juli 2018! 30. Juni 2018 (eine PDF-Datei)

Mail für Infos und Bewerbungen: defr.dh.masterclass[at]gmail.com

Die Bewerber/innen werden bis 30. Juli 2018 über Aufnahme oder Ablehnung ihrer Bewerbung informiert.

Wissenschaftliche Organisation: Anne Baillot (Le Mans Université), Mareike König (DHI Paris), Marie Puren (Inria).

Wir danken der Deutsch-Französischen Hochschule für die finanzielle Unterstützung!

Beitrag von: Christof Schöch

Redaktion: Christof Schöch