Stadt: Berlin

Beginn: 2022-10-06

Ende: 2022-10-07

6.-7. Oktober 2022, HU Berlin

Die dritte, von der FONTE-Stiftung geförderte Tagung ‚Femmes de Lettres‘ knüpft an das Ziel der letzten beiden Jahrestagungen an, Autorinnen des 17. und 18. Jahrhunderts (neu) zu entdecken.
Im Zentrum der diesjährigen Tagung soll die Frage nach Autorisierungsstrategien stehen, durch die kanonisierte, aber vorrangig auch unkanonisierte Autorinnen der Zeit ihr weibliches Schreiben zu legitimieren suchen. Dazu können etwa die Einschreibung in männlich geprägte literarische Traditionen und Diskurse, die Aneignung von Gattungen und Motiven, die Rezeption von angesehenen literarischen Vorbildern sowie sprachlich-rhetorische Mittel der Textgestaltung zählen. Besonders interessant wäre in diesem Kontext die Frage, inwiefern binäre Geschlechterkonstruktionen in den weiblichen Diskursstrategien umgekehrt bzw. möglicherweise bereits durchbrochen und dekonstruiert werden.
Gewünscht sind Beiträge, in denen literarische Schriften von romanischen Autorinnen aus diesen Jahrhunderten vorgestellt und in Hinblick auf ihre vielfältigen Autorisierungsstrategien untersucht werden.

Die Jahrestagung steht im Kontext der Symposien ‚Femmes de Lettres‘, die 2019 und 2021 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattgefunden haben. Hierzu ist der Sammelband ‘Femmes de lettres – Europäische Autorinnen des 17. und 18. Jahrhunderts’ (Hg. Marina O. Hertrampf, Frank & Timme 2020) erschienen und ‘Textfiguren der Emanzipation. Autorinnen des europäischen 17. und 18. Jahrhunderts wieder (und wieder) lesen’ (Hg. Annina Klappert) im Druck. Angebunden an die Jahrestagung der FONTE-Stiftung sind die ebenfalls von der FONTE-Stiftung herausgegebenen, im Secession-Verlag bzw. Wehrhahn-Verlag erscheinenden Buchreihen ‚Femmes de Lettres‘ und ‘Edition FONTE’, die in Vergessenheit geratene belletristische, essayistische und wissenschaftliche Texte von Autorinnen des 16. bis 18. Jahrhunderts übersetzen und einem breiteren Lesepublikum zugänglich machen. In diesen Reihen sind bereits Texte der Autorinnen Labé, Ziegler, de Grafigny, Zäunemann, Sibylla Schwarz und de Zayas erschienen bzw. die ‘Barocklyrik von Frauen’, die Tragödie ‘Charlotte Corday’ und die ‘Mémoires du Comte de Comminge’.

Zusendungen von Abstracts mit bis zu 400 Wörtern sind – zusammen mit einer Biobibliographie – bis zum 15.05.2022 zu richten an:

cjacobi@uni-bonn.de und krollren@cms.hu-berlin.de

Beitrag von: Claudia Jacobi

Redaktion: Robert Hesselbach