Das moderne Konzept des Begriffs „Revolution“, wie es beispielsweise von Reinhart Koselleck untersucht wurde, umfasst politische Ereignisse, die radikale Umwälzungen bewirken, und stellt somit sowohl einen Wandel als auch einen Umbruch dar. Doch so wie Revolutionen die ihnen vorausgehende politische Realität umstürzen, ist auch der Prozess ihrer kulturellen Erinnerung einem ständigen Wandel unterworfen. Augenzeugenberichte, Geschichtsschreibung, Verweise auf Revolutionen in politischen Reden oder ihre Aufarbeitung in fiktionalen Darstellungen, sie alle weisen auf einen Aspekt hin: Es gibt keine singuläre oder einheitliche Geschichte eines revolutionären Ereignisses, sondern nur eine Geschichte seiner Interpretationen.
Der internationale Kongress „Narrating Revolutionary Events in Cultural Memory“, der vom 14. bis zum 16. November 2024 an der Universität Siegen stattfindet, widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive der Aufarbeitung historischer Revolutionsereignisse und ihrer Erinnerung. Die Vorträger*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen (Romanistik, Geschichtswissenschaft, Germanistik, Komparatistik, Didaktik, Kunstgeschichte) werden in ihren Beiträgen der Frage nachgehen, wie Revolutionen „erzählt“ und ins kulturelle Gedächtnis eingeschrieben werden. Thematisch werden sie dabei der Vielseitigkeit von Erinnerungspraktiken und Erinnerungsmedien Rechnung tragen. Das Kongressprogramm kann unter dem nachfolgenden Link heruntergeladen werden: https://www.uni-siegen.de/phil/romanistik/mitarbeiter/berneiser_tobias/programm-a4_druck.pdf

Organisation: Dr. Tobias Berneiser (Romanisches Seminar, Universität Siegen)
Kontakt: tobias.berneiser@uni-siegen.de

Beitrag von: Tobias Berneiser

Redaktion: Robert Hesselbach