Stadt: Potsdam

Frist: 2015-08-31

Beginn: 2016-02-25

Ende: 2016-02-27

URL: http://workshop-werbung2016.jimdo.com/

Werbung, i.e.S. Absatzwerbung, ist Teil der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Kultur. Sie begleitet uns im täglichen Leben und ist allgegenwärtig: man findet sie an Haltestellen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Zeitungen und in Zeitschriften, im Fernsehen, im Internet, im Radio und an vielen anderen Orten. Werbung ist – neben bspw. der Öffentlichkeitsarbeit oder Maßnahmen der Verkaufsförderung – ein Instrument der Kommunikationspolitik eines Unternehmens, das sich an Verbraucher richtet, um deren Aufmerksamkeit zu erreichen. Das wichtigste Ziel der Absatzwerbung ist die Publikmachung und Absatzförderung von Konsumgütern und Serviceleistungen. Zudem soll ein bestimmtes Image der Produkte transportiert werden. Dies kann bis zur Vermittlung eines bestimmten „Lebensgefühls“, das mit dem Produkt oder der Serviceleistung verbunden werden soll, reichen. Werbung ist längst auch eine Form der Kunst geworden, was sich u.a. in der Prämierung von Werbespots zeigt (z.B. Cannes-Rolle). Die Werbeautoren und Graphiker überbieten sich stetig mit noch originelleren Schlagzeilen, Slogans, Fließtexten und Bild-Text-Relationen sowie innovativen inter-, para-, meta- und hypertextuellen Bezügen.

Investitionen in Werbung sind in den letzten fünf Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen (vgl. Janich 2010: 11-12). Durch den Wandel der Medienlandschaft, insbesondere seit den 1950er Jahren und dann nochmals mit der Etablierung des Internets, haben sich die Art zu werben und die Werbestrategien verändert. Dies wiederum hatte eine Umstrukturierung und Veränderung der Zugänge wissenschaftlicher Disziplinen, die sich mit dem Phänomen ‘Werbung’ auseinandersetz(t)en, zur Folge. Die mediale Veränderung bzw. Entwicklung eröffnete neue Perspektiven für Linguistik, Medien- und Kulturwissenschaft: etwas, das vorher nicht untersucht werden konnte, weil es schlichtweg nicht existierte, rückte nun immer öfter in den Fokus von Studien. Beschränkte sich Werbung früher hauptsächlich auf Plakate oder Printanzeigen, taucht sie heute auch im Web und Web 2.0 auf. Hierbei ergeben sich nicht nur im deutschsprachigen, sondern vielmehr im internationalen Raum neue Potenziale für die Romanistik. Mittlerweile kann man sogar von Werbung 2.0 sprechen.

Die linguistische Erforschung der Werbetexte sollte allerdings nicht auf der Produktionsseite der Werbebotschaften Halt machen. Vielmehr sollten auch rezipientenorientierte Studien durchgeführt werden, die Aufschluss darüber geben, wie Rezipienten eine Werbebotschaft tatsächlich verstehen und beurteilen und wie sie auf sie wirkt, z.B. hinsichtlich des Gebrauchs von Anglizismen. Über derartige Wirkungsanalysen können zum Beispiel für Werbeagenturen in hohem Maße verwertbare Ergebnisse erzielt werden. Winkelmann (i. Dr.) plädiert in diesem Kontext dafür, dass die Linguistik zusätzlich zu den bisher von ihr angewandten Beschreibungsansätzen auch Methoden der empirischen Sozialforschung aufgreift.

Ziel des Workshops ist es, die Besonderheiten der Werbekommunikation in der Romania aus interdisziplinärer Perspektive zu analysieren und bewährte sowie neue Untersuchungsmethoden zur Werbeanalyse zu reflektieren. Herzlich willkommen sind Beiträge, die sich beispielsweise aus linguistischer Sicht mit phonologischen, morphologischen, lexikalischen, semantischen und syntaktischen Strukturen in Werbetexten auseinandersetzen. Sehr erwünscht sind hier internetlinguistische Analysen zu Werbeformen, denen bis dato noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, wie z.B. Social Media Marketing, Junk-Mails, Interstitials, Banner etc. Ebenso sind Beiträge, die sich aus medien-, literatur- und kulturwissenschaftlicher Sicht mit der Analyse von Werbestrategien oder -stereotypen beschäftigen, herzlich willkommen.

Um das Zusenden des Abstracts unter Angabe des Vortragstitels, des Namens und der Kontaktdaten des/der Vortragenden bis zum 31.08.2015 an cschlaak@uni-mainz.de und henneman@uni-potsdam.de wird gebeten; eine Zusage erfolgt spätestens zum 30.09.2015.

In diesem Kontext möchten wir Sie auf Folgendes hinweisen:

  • Die Länge der Abstracts sollte max. 3000 Zeichen umfassen (bitte in Form von Word-Dateien). Darin inbegriffen sind auch die wichtigsten Literaturangaben.
  • Die Vorträge sollten 20 Minuten nicht überschreiten; daran anschließend folgt eine fünf- bis zehnminütige Diskussion.
  • Eine Veröffentlichung der Beiträge ist vorgesehen.
  • Die Anmeldung/Registrierung für die Teilnahme – ob als Referent oder als Zuhörer – erfolgt ab dem 01.12.2015 über die entsprechenden Kontaktformulare. Die Kostendeckung erfolgt über einen Tagungsbeitrag von 10 Euro in Vorkasse.

Beitrag von: Claudia Schlaak

Redaktion: Christof Schöch